“Wie kann eine Partnerschaft auf Augenhöhe zwischen Afrika und Europa gelingen?” Mit dieser Frage beschäftigte sich ein Abend der Global Marshall Plan Lokalgruppe Freudenberg Ende April in der Turnhalle. Referent des Abends war Prof. Franz Josef Radermacher.
Die musikalische Einstimmung hatte Svenja Zipprich mit ihrem eigenen Lied „Wenn die Welt in Flammen steht“ übernommen. Der Sprecher der Gruppe, Klaus Hildenbrand, berichtete, in wenigen Tagen werde die Global Marshall Plan Initiative 20 Jahre alt. Radermacher sei einer der wesentlichen Begründer und Ideengeber. In seiner Einführung erklärte Ralf Kern, Initiator der Freudenberger Gruppe, er wolle der Zukunftsangst vieler Menschen begründete Hoffnung und Zuversicht auf eine Wende zum Guten entgegensetzen. Wir alle hätten eine Verantwortung für unsere Kinder und Enkelkinder und für alle Menschen in unserem „gemeinsamen Haus“, wie es Papst Franziskus ausdrückt.
In Radermachers Vortrag gab es zwei Schwerpunkte: Den fairen und nicht belehrenden Umgang des reichen Westens mit den Ländern des ärmeren Südens und die Begrenzung der Klimaerwärmung durch Umbau des Energiesystems durch alternative Energiegewinnung. Die Umgestaltung sei teuer und stoße auf Widerstand in den reicheren Ländern, die ärmeren Länder könnten diese Kosten nicht alleine bewältigen. Dies werfe auch ein ungutes Licht auf die vermeintliche Partnerschaft mit den Ländern des Südens. Es sei scheinheilig, zu moralisieren und unsere Ansätze als für sie gültige Richtlinien zu fordern.
Die zentrale Frage sei, wie ein Energiekonzept aussehen könnte, das auch für Schwellenländer tragbar sei. Er stellte die Lösungsansätze der UNIDO (Organisation der UN für industrielle Entwicklung) vor: Ein Energiekonzept für Afrika, das hälftig aus erneuerbaren und zur Hälfte aus steuerbaren Energien bestehe, indem man das entstehende CO2 abfange und verpresse, (Carbon Capture). Als Lösung in weiterer Zukunft sah er einen synthetisch erzeugten Energieträger wie Methanol. Radermacher war optimistisch, dass diese gelingt. Die teils kontroverse Diskussion ließ dennoch einige Fragen offen. Durch den Abend moderierte Michael Schmitz, der erst kürzlich aus Miltenberg zur Gruppe gestoßen ist.
Hier finden Sie den Bericht in den Fränkischen Nachrichten
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