Themenabend: Alltag in Burundi – Faire Partnerschaft ist gut für alle

Trotz einer Weltlage, die manchen zu pessimistischer Zukunftsaussicht neigen lässt, sei Optimismus angebracht, meinte Ralf Kern, Sprecher der Global Marshall Plan Lokalgruppe Freudenberg vor etwa 60 Besuchern im Bernhardsaal der Pfarrei St. Laurentius in Freudenberg.

Er freue sich auf die Ausführungen von Joyce Muvunyi, der Leiterin des Kompetenzzentrums Burundi der Stiftung Entwicklungszusammenarbeit Baden-Württemberg (SEZ) zum Alltag in Burundi, dem Partnerland Baden-Württembergs. Man dürfe sich nicht der Illusion hingeben, alleine die Welt besser machen zu können. „Gehen wir deswegen gemeinsam kleine Schritte und stärken die Partnerschaft Burundi–Baden-Württemberg.“ Mit den kleinen Schritten schließe man sich den vielen Aktivitäten an und könne so zu einem großen „Marshallplan mit Afrika“ beitragen.

 

Die Teilnehmer des ersten Cabaret Buja – Baden-Württemberg in Freudenberg erfuhren viel über Burundi und die Chancen der Partnerschaft. Möglich machten dies (von links): der Vorsitzende der lokalen Global Marshall Plan Gruppe Ralf Kern, Joyce Muvunyi, Augusta Muhimpundu (beide Kompetenzzentrum Burundi) und Bürgermeister Roger Henning. © Birger-Daniel Grein

Mit zwei Filmen stellte die Referentin die Lage im afrikanischen Land vor, das etwa so groß ist wie Baden-Württemberg und auch fast die gleiche Einwohnerzahl aufweist. Der erste Film aus einer Produktion des Ehepaares Sigrid Klausmann-Sittler und Walter Sittler zeigte den beschwerlichen Schulweg eines burundischen Mädchens, das vor dem Unterricht erst von einer zwei Kilometer entfernten Wasserstelle das für den Tag nötige Wasser holen muss.  Sie bekomme von dem schweren Gefäß auf dem Kopf immer Kopfschmerzen und könne dann in der Schule nicht mehr gut lernen, sagt sie.

Der zweite Film zeigte die Arbeit von Mitgliedern einer Genossenschaft von Kaffeebauern in Burundi. Die Vermarktung nach Deutschland durch die Kooperation mit einer Fairhandelsgesellschaft aus Ravensburg (dwp) ermöglicht den Burundern eine Hoffnung auf ein besseres Leben. Den „Café du Burundi“ konnten die Besucher im Anschluss auch verkosten.  Die Fragen des Publikums verdeutlichten, wie wenig man über die Verhältnisse im afrikanischen Land wusste: Sie reichten von den politischen Verhältnissen über Bildung und Ausbildung bis hin zu Möglichkeiten der Entwicklung zu mehr Wohlstand der Bevölkerung.

Bürgermeister Roger Henning würdigte die Mitglieder der Global Marshall Plan Gruppe für ihr Engagement. Man müsse sich vor Augen führen, dass es aktuell in 20 Ländern der Welt Krieg gebe. Die Flüchtlingszahlen seien so hoch wie noch nie. „Nachhaltigkeit, Ökologie, Fairer Handel sind kleine Bausteine und wir in Freudenberg können stolz sein, hier schon viel erreicht zu haben“, so Henning. Er dankte allen, die es möglich machten, dass man die Auszeichnung als erste Fairtrade-Stadt des Main-Tauberkreises erhält. Die Partnerschaft von Baden-Württemberg mit Burundi halte er für sehr wichtig. „Wenn es etwas gibt, was ich tun kann, werde ich mich dafür einsetzen.“

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