Raubbau an der Natur beenden

Seit Oktober diesen Jahres gibt es nun auch eine Global Marshall Plan Lokalgruppe in Freudenberg am Main! Vor knapp 50 Zuhörern hat Initiator Ralf Kern am Mittwochabend im Otto-Rauch-Stift die Pläne der Freudenberger Gruppe vorgestellt.

Hintergrundinfos
“Über den Kirchturm hinausschauen” sollen die Menschen laut Michael Baumann, Vorsitzender des katholischen Pfarrgemeinderats Freudenbergs. Die globalen Probleme sollten den Anwesenden an diesem Abend vor Augen geführt werden. Als Bewusstseinsbildung und Lobby-Arbeit im politischen Sinn bezeichnete Kern die Veranstaltung.

Einfluss auf die Politik
Die Mitglieder der Lokalgruppe Freudenberg wollen Wege finden, den Global Marshall Plan zu verbreiten und seine Ziele umzusetzen. Es gehe darum, “global zu handeln und lokal zu denken”, so Kern. Lokalgruppen wie die in Freudenberg wollten Einfluss nehmen auf Abgeordnete im Landtag und im Bundestag – aber auch auf internationale Organisationen wie die Vereinten Nationen (UNO). Die Gruppe in Freudenberg wolle konkret die grün-rote Landesregierung in Baden-Württemberg ansprechen und dort Unterstützung für den Global Marshall Plan fordern. “Wir trauen uns!”, erklärte Gründungsmitglied Ralf Kern seinen Zuhörern überzeugt. Bertram Söller, der die Veranstaltung moderierte, machte darauf aufmerksam, dass vor allem die junge Generation, die jetzt schon den Namen »Generation Erblast« trage, für den Plan gewonnen werde müsse.

Unpolitische Generation
Die Jugend werde seiner Meinung nach in Zukunft mit den Umweltlasten, die in der Gegenwart produziert werden, zu kämpfen haben. Söller bezeichnete sie als “eine unpolitische Generation, die aufstehen muss”, um weltweite Ungerechtigkeit zu beseitigen und dem Raubbau an der Natur ein Ende zu setzen.
Ein wichtiger Punkt, bei dem sich Veranstalter und Zuhörer einig waren: der Verzicht auf Konsumgüter, die wir eigentlich nicht brauchen. Der am Abend unter anderem gezeigte Film “Essen im Eimer” demonstrierte das verschwenderische Verhalten vieler Konsumenten. Deutlich wurde dabei auch das Problem, dass das Mindesthaltbarkeitsdatum auf Lebensmitteln von der Industrie festgelegt wird, nicht von einer neutralen Behörde. Den Grund dafür sahen die Veranstalter in der Profitgier der Konzerne. Die Wertschätzung für Nahrung sei verloren gegangen.

Welt in Balance
Unserem Überfluss an Nahrungsmitteln steht der Hunger in den Entwicklungsländern gegenüber. Kern versprach, dass er selbst und die Lokalgruppe sich mit “aller Leidenschaft” für eine lebensfreundliche Zukunft und eine “Welt in Balance” einsetzen werden.