Methanol könnte der Schlüssel für eine klimafreundliche Entwicklung Afrikas sein

Die Methanol Ökonomie (nach einer Idee von Franz Josef Radermacher)

 

Der globale Energiebedarf wird ohne Zweifel auch in Zukunft weiter steigen. So lange wir unsere Energie primär aus fossilen Brennstoffen gewinnen, wird sich die Menge an freigesetzten CO2-Emissionen weiter erhöhen und die Erreichung der SDG’s unmöglich machen.

Eine Lösung wäre, dass wir auf alle Leistungen der Treibstoff-betriebenen Technologien verzichten. Das ist jedoch nicht nur nicht aussichtsreich, sondern hätte verheerende Folgen für die Weltgemeinschaft: zu erwarten sind Unterversorgung, Bürgerkriege, eine neue Weltwirtschaftskrise und militärische Auseinandersetzungen als Konsequenz eines Einbruchs des Welthandels.

Eine andere Möglichkeit wäre der Umstieg auf eine Methanol Ökonomie.

Methanol ist eine durchsichtige Flüssigkeit, die aus CO2 und Wasserstoff besteht. Da Methanol leicht entzündlich ist, kann es als Brennstoff in Motoren verwendet werden. Und genau darin liegt auch sein Potenzial für die Umwelt: im Gegensatz zu den fossilen Brennstoffen, die es nur in begrenzter Zahl gibt und für deren Schöpfung wir die Natur zerstören und ausbeuten müssen, kann das Methanol in speziellen Methanol-Kraftwerken gewonnen werden.

Zur Gewinnung wird CO2 aus großen Produktionen, z.B. Zement, abgefangen (Carbon Capture and Usage/CCU) und mit Wasserstoff vermischt.

In der Folge werden im Vergleich zu herkömmlichen Energielieferanten große Mengen CO2 eingespart und sogar wiederverwertet. Betrieben werden können die Kraftwerke komplett mit Solarenergie. Das Prinzip: die Speicherung großer Mengen von Sonnenenergie in Flüssigkeit. Das ist vergleichbar mit Holz, welches durch Fotosynthese wächst und dabei CO2 einspeichert.

Methanol kann also als erneuerbare und vergleichsweise klimafreundliche Energiequelle betrachtet werden.

In Zahlen: Durch die Verbrennung fossiler Energieträger setzen wir derzeit etwa 34 Milliarden Tonnen CO2 pro Jahr frei. Mit der Umstellung auf eine Methanol-Ökonomie kommen wir auf etwa 10 Milliarden Tonnen CO2 – wir sprechen also von einer Reduktion der Treibhausgasausstöße um fast 70%!

Ein Umstieg wäre zudem mit wenig Aufwand verbunden: Methanol kann genauso transportiert, gelagert und verwendet werden wie Benzin. Es müssen keine neuen Infrastrukturen errichtet und auch keine neuen Motoren in die schon vorhandenen Fahrzeuge und Maschinen verbaut werden.

Mit Hilfe der Methanol Ökonomie wird es Afrika gelingen, den Aufstieg Chinas zu replizieren – und das ohne karbonbedingte Klimaschäden.

Gleichzeitig liegt in der Methanol-Produktion ein riesiges wirtschaftliches Potenzial für Afrika. Die benötigte Sonnenenergie ist in der Subsahara reichlich vorhanden – anders, als in Europa. Sollte es gelingen, eine Methanol Ökonomie zu implementieren, kann die gesamte planetare Infrastruktur mit ausreichend sauberer Energie versorgt werden. Ein weiterer Grund, sich für gute Beziehungen und internationale Zusammenarbeit einzusetzen.